Community.Kraft.Europa. Das Motto des Stuttgarter Christopher Street Day - Stuttgart PRIDE in diesem Jahr verbindet einprägsam Stolz und Stärke einer Community, die in Vielfalt vereint ist, mit der weiterhin prekären Lage in vielen Ländern innerhalb der europäischen Union: Dort sind Angehörige der Regenbogen-Community weiterhin Demütigungen, Diskrimierung und teils offener Hasskriminalität ausgesetzt. Deshalb wollen wir als CSD - Stuttgart PRIDE ein Zeichen setzen.
„Für uns ist Community.Kraft.Europa. das perfekte Motto, denn es vereint alle Lebensbereiche, auf die wir als Gemeinschaft von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgender, transsexuellen, intersexuellen und queeren Menschen (LSBTTIQ) unseren Blick besonders scharf richten müssen“, betonte Detlef Raasch (Mitglied im Vostand) beim traditionellen CSD-Neujahrsempfang Ende Februar im Cannstatter Kursaal.
Der Community-Begriff beschreibe alle Menschen, die sich der LSBTTIQ- Szene zugehörig fühlten, so die Vorstandschaft der IG CSD Stuttgart e.V.. Kraft sei die Eigenschaft, die sich die Szene aneignen müsse, um Hass-Kriminalität, Gewalt-Übergriffe und andere Straftaten zu widerstehen und verurteilen. Und Europa richte die Aufmerksamkeit auf EU-Länder, in denen die Rechte der LSBTTIQ-Szene immer noch mit Füßen getreten werde.
„Es kann nicht sein, dass wir nach über 52 Jahren Kampf für Menschenrechte immer noch Angst haben müssen und betroffen sind von Hasskriminalität, Diskriminierung und Ungerechtigkeit“, sagte Detlef Raasch in seiner Rede.
Er betonte aber auch: „Auch wir, die Community selbst, muss sich reflektieren: Wir schreien nach Akzeptanz, grenzen aber aus oder verurteilen innerhalb unserer Community: Menschen, die nicht unseren Vorstellungen von Geschlecht und Gender entsprechen oder sich nicht mit dessen Zuschreibungen identifizieren.“
Zum Thema Europa sagte er: „Community endet nicht an Ländergrenzen. Wir sind länderübergreifend eine Community, in der alle das gleiche Recht haben, ihr Leben, ihre Liebe ohne Verfolgung oder gar Ermordung zu leben.“
Dieses Recht werde jedoch in vielen Nachbarländern in der EU missachtet: „In Polen oder Ungarn und bei Beitrittskandidaten wie Serbien als auch in EU- freundlichen postsowjetischen Staaten wie Georgien und der Ukraine herrscht weit verbreitete radikale Homophobie.“
Die diesjährige CSD-Schirmfrau, Landtagspräsidentin Muhterem Aras, verdeutlichte auf dem CSD-Neujahrsempfang, dass der Stuttgart PRIDE die selbstverständliche Akzeptanz von Vielfalt einfordere – in Stuttgart und darüber hinaus. „Das will ich politisch unterstützen“, sagte Aras „- als Landtagspräsidentin und Abgeordnete, vor allem aber auch mit meinem politischen Engagement auf europäischer Ebene“.
Der Stuttgart PRIDE findet in diesem Jahr vom 15. bis 31. Juli statt. Der traditionelle CSD-Empfang im Rathaus der Landeshauptstadt findet am 15. Juli statt. Die bekannte und beliebte CSD-Demonstration zieht am 30. Juli durch die Stadt und endet gegen 19 Uhr mit der CSD-Kundgebung beim Schlossplatz. Am 30. und 31. Juli gibt es wieder die CSD-Hocketse, das Straßenfest zu Stuttgart PRIDE.